08.12.2020

In der Küche kurz das Öl in der heißen Pfanne vergessen. Die Leuchtkerze noch in der Wohnung anzünden und stolpern. Mit Zigarette in der Hand einschlafen. Manchmal reicht es, nur kurz nicht bei der Sache zu sein und aus alltäglichen Situationen entsteht ein Brand. Wer ähnliche Situationen schon mal erlebt hat weiß, wie schnell alles gehen kann und ein Feuer auf benachbarte Räume, Wohnungen und Treppenhäuser übergreift. Besonders in der dunklen Jahreszeit werden

in vielen Wohnungen wieder Kerzen angezündet, erst recht, wenn es in die Advents- und Weihnachtszeit geht, denn warm und vor allem gemütlich soll es sein.

Beim Umgang mit offenen Flammen (Kerzen, Öllampen und dgl.) ist stets eine große Achtsamkeit geboten, egal ob am Weihnachtsbaum, dem Adventsgesteck, in speziellen Leuchtern, Pyramiden usw., besonders wichtig, wenn kleine Kinder in der Wohnung sind.

 

  • halten Sie ausreichend Sicherheitsabstand zu leicht brennbaren Materialien (z. B. Gardinen)
  • verwenden Sie keinen leicht entzündlichen Baumschmuck
  • stellen Sie den Weihnachtsbaum wenn möglich in einen Baumständer mit Wasserreservoir
  • auch Adventsgestecke sollten Sie öfter leicht mit Wasser besprühen
  • Stellen Sie Kerzen immer auf eine feste, nicht brennbare Halterung
  • löschen Sie die Kerzen, bevor sie ganz herunter gebrannt sind
  • lassen Sie brennende Kerzen niemals unbeaufsichtigt

 

Eine sinnvolle und vor allem sichere Alternative sind Kerzen mit elektrischen Lichtquellen. Neueste LED-Technik macht es möglich, dass Kerzen aus herkömmlichem Material, die mit einer solchen Lichtquelle ausgestattet wurden, kaum von „natürlichen“ Kerzen zu unterscheiden sind.

Apropos „elektrisches Licht“ – in den Wintermonaten werden natürlich auch häufiger elektrische Lichtquellen und andere elektrische Geräte genutzt. Grundsätzlich eine ungefährliche Angelegenheit, wenn man denn ein paar Vorsichtsmaßnahmen beachtet.

 

  • Verbraucher mit relativ großer Stromaufnahme (z. B. Waschmaschine, Geschirrspüler, elektrische Heizungen, Mikrowelle, Wasserkocher u. ä.) immer direkt an einer Steckdose betreiben, hier niemals einen „Verteiler“ benutzen
  • Sofern technisch zulässig, zur Verlängerung immer ein entsprechendes Ver-längerungskabel und keinen Verteiler verwenden
  • an einen Verteiler nur Geräte mit geringer Stromaufnahme anschließen (Radio, Fernseher, Computer)
  • kontrollieren Sie gelegentlich, ob Verteiler, Stecker oder Anschlusskabel bei eingeschalteten Geräten warm oder gar heiß werden, dies ist ein sicheres Anzeichen für eine Überlastung oder einen Defekt
  • benutzen Sie keine Kabel, Verlängerungen oder Verteiler, bei denen einzelne Leitungen frei liegen oder lose sind
  • das gilt ebenso für fest montierte Stromkabel an elektrischen Geräten (Zugentlastung)
  • lassen Sie Reparaturen und Veränderungen an Geräten, Kabeln oder der Elektroinstallation nur vom Fachmann vornehmen – eigene Basteleien können böse Folgen haben

Auch im Treppenhaus gilt es durch umsichtiges Handeln Brandgefahren zu vermindern. Denn offenstehende Hauseingangstüren und unter der Kellertreppe abgestellte Gegenstände gefährden den Brandschutz und können schwerwiegende Folgen haben. Im Treppenhaus abgestellte Schuhe und Schränke sorgen dafür, dass Fluchtwege in Gefahrensituationen ihre Funktion nicht erfüllen können.

Oft ist der einzige Flucht- und Rettungsweg das Treppenhaus. Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: ein verrauchtes und unbeleuchtetes Treppenhaus, über das Sie im Brandfall Ihre Wohnung verlassen müssen. Kleinmöbel, die auf einigen Etagen herumstehen, haben bereits Feuer gefangen. Sie können nichts sehen, stolpern über herumliegende Schuhe und stürzen. Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr, die unter Einsatz ihres eigenen Lebens im Brandfall für Sie tätig sind, werden behindert und gefährdet.
Daher ist es wichtig, dass diese Wege für die Bewohner und die Feuerwehr freigehalten werden. Denn: in einem verrauchten Treppenhaus sieht man die Hand vor Augen nicht mehr. Schuhe, Schränke und andere Gegenstände können so zu Stolperstellen und damit zur großen Gefahr für die Rettungskräfte werden.

Weiter gefährdet oftmals unsere eigene Bequemlichkeit den vorbeugenden Brandschutz. Etwa dann, wenn Brandschutztüren mit Keilen gesichert werden, um zu verhindern, dass diese ins Schloss fallen. Brandschutztüren können ihre Funktion, nämlich die Ausbreitung von Feuer und Rauch in andere Gebäudeteile zu verhindern, nur dann erfüllen, wenn sie geschlossen sind.

Achten Sie bitte auch stets darauf, die Haustür nicht offen stehen zu lassen. Schließen Sie sie nach dem Verlassen des Hauses, um so Dritten keine Zugangsmöglichkeit zu schaffen. In den vergangenen Jahren ist es in unserem Wohnungsbestand zu zwei Treppenhausbränden gekommen. In beiden Fällen war die Haustür nicht geschlossen.
Wir können die Sicherheit nur gemeinsam verbessern.
 
Vermeiden Sie durch umsichtiges und verantwortungsvolles Handeln Brandentstehung und halten Sie für sich, Ihre Mitbewohner und die Rettungskräfte jederzeit die Fluchtwege frei!

Ein Richter am Oberverwaltungsgericht Münster formulierte einst treffend:

„Es entspricht der Lebenserfahrung, dass mit der Entstehung eines Brandes praktisch jederzeit gerechnet werden muss. Der Umstand, dass in vielen Gebäuden jahrehntelang kein Brand ausbricht, beweist nicht, dass keine Gefahr besteht, sondern stellt für die Betroffenen einen Glücksfall dar, mit dessen Ende jederzeit gerechnet werden muss.“

Tragen Sie durch eigenes und bewusstes Verhalten dazu bei, dass im Falle einer Brandentwicklung möglichst kein Mensch durch Bequemlichkeit oder Unachtsamkeit zu Schaden kommt.